Formel 1: Stardesigner Adrian Newey kündigt bei Red Bull

Designer Newey gilt als wesentlicher Baustein der Erfolge von Red Bull in der Formel 1. Nun trennen sich die Wege nach fast 20 Jahren gemeinsamer Erfolge.

2021 gewann Max Verstappen den WM-Titel sehr knapp, 2022 und 203 führte er dagegen die WM souverän an. 2024 sieht es bislang ähnlich aus. Einer der wesentlichen Schlüssel des Erfolgs war der Designer des Autos: Adrian Newey.

30.04.2024, 15:29 Uhr

Lesezeit: 2 Min.

Autos

Von

Martin Franz

Gerüchte gab es schon seit längerem, nun ist es offenbar geschehen: Stardesigner Adrian Newey und der Formel-1-Rennstall Red Bull beenden ihre langjährige Zusammenarbeit. Damit ist die Krise im Team Red Bull unübersehbar und hat erste personelle Konsequenzen. Weitere dürften folgen. Newey will offenbar noch bis Ende des Jahres im Team bleiben. Ob der 65-Jährige dann zu einem anderen Team wechselt oder in den Ruhestand geht, blieb zunächst offen. Ein offizielles Statement des Rennstalls wird am kommenden Wochenende vor dem Grand Prix in Miami erwartet.

Als einer der Auslöser für die Trennung gilt ein Interview von Teamchef Christian Horner, in dem er die Rolle Neweys an den Erfolgen der jüngeren Vergangenheit relativiert hatte. Man sei nicht von Newey abhängig. Manchester United sei nicht untergegangen, als Stürmer Eric Cantona aus der Mannschaft ausschied. Newey hatte sich über diese Aussagen sehr geärgert. Er war von McLaren zu Red Bull gewechselt.

Fachleute sind sich einig, dass Newey einer der wesentlichen Schlüssel zum Erfolg von Red Bull in den vergangenen Jahren war. Er hatte schon in den 1990er-Jahren Williams und McLaren zu mehreren Titeln verholfen. Seit seinem Antritt bei Red Bull hat das Team sechs Konstrukteurs- und sieben Fahrertitel eingefahren. Auch in diesem Jahr dürfte Max Verstappen gute Chancen haben, die Fahrer-WM für sich zu entscheiden. Derzeit führt er trotz eines Ausfalls nach fünf Rennen mit 110 Punkten vor seinem Teamkollegen Sergio Perez, der 85 Punkte sammeln konnte. Auf Platz drei liegt Ferrari-Pilot Charles Leclerc mit 76 Punkten.

Red Bull kämpft derzeit zusätzlich noch mit den Folgen einer Affäre rund um Teamchef Christian Horner. Ihm wurde vorgeworfen, sich einer Mitarbeiterin unangemessen verhalten zu haben. Das hatte zu Beginn der Saison für reichlich Wirbel gesorgt. Hinzu kam ein öffentlich ausgetragener Streit mit Helmut Marko, einem von der Red Bull GmbH beauftragten Konsulenten für das gesamte Motorsportprogramm des Konzerns. Ergänzt wird das um Gerüchte, dass Formel-1-Weltmeister Max Verstappen über einen Wechsel des Teams nachdenkt.