Intel Xeon 6: Riesige Prozessoren zeigen sich

Bei Server-CPUs legt Intel bald einige Schippen drauf: Außer einem Xeon 6 mit 288 E-Kernen kommt wohl einer mit 128 P-Kernen.

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Vorderseite und Rückseite eines Xeon SP Prozessors abgelichtet

Ein Xeon-Prozessor aus der Sapphire-Rapids-Generation. Die diesjährigen Modelle werden noch größer.

(Bild: Intel)

Lesezeit: 3 Min.

Intel hat versprochen, Xeons der neuen Generation 6 (Xeon 6) in den nächsten Wochen auf den Markt zu bringen. Zuerst kommen Varianten mit sehr vielen Effizienzkernen (E-Cores) namens Sierra Forrest. In der zweiten Jahreshälfte folgt Granite Rapids ausschließlich mit Performance-(P-)Kernen.

Nun zeigen inoffizielle Informationen, dass offenbar insgesamt 29 unterschiedliche Xeon-6-Versionen in vier Bauformen für zwei Plattformen geplant sind. Die billigere Plattform "SP" umfasst Mainboards mit ein oder zwei LGA4710-Fassungen für je acht DDR5-Speicherkanäle. Dafür kommen Xeon-6-Prozessoren mit maximal 350 Watt Thermal Design Power (TDP), darunter wohl auch der 144-Kerner Xeon 6 6780E.

Deutlich leistungsfähiger ist die "AP"-Plattform mit der Fassung LGA7529, weil sie 12 DDR5-Kanäle und 500 Watt TDP erlaubt. Den Sierra Forrest mit 288 E-Kernen wird es nur im LGA7529-Gehäuse geben. Dieses Modell verwendet ein zweites Compute-Chiplet, ist also physisch größer als der 144-Kerner.

Die RAM-Datentransferrate soll sich bei der AP-Plattform durch sogenannte MCR-DIMMs noch weiter steigern lassen, wenn in jedem Kanal nur ein einziger Speicherriegel dieser Bauart steckt (1 DIMM per Channel, 1DPC). Weil ein einzelnes MCR-DIMM der Klasse DDR5-8400 rund 67 GByte/s überträgt, liefern die 24 RAM-Kanäle eines Boards mit zwei LGA7529-Prozessoren zusammen bis zu 1,6 TByte/s.

Außerdem plant Intel laut dem X-Account "YuuKi_AnS" als Xeon-6-Spitzenmodell den Xeon 6 6980P mit 128 P-Kernen. Damit hätte Intel zum ersten Mal seit dem Jahr 2017 wieder so viele P-Kerne in einem Server-Prozessor wie der Konkurrent AMD. Damals bot Intel die Skylake-SP mit maximal 28 CPU-Kerne an, AMD hatte mit Naples 32-Kerner bestehend aus vier Einzelchips im Angebot. In den Folgejahren vergrößerte sich der Abstand durch AMDs Chiplet-Bauweise.

AMD will im Laufe dieses Jahres die fünfte Epyc-Generation Turin mit 128 Zen-5-Kernen vorstellen. Das Konkurrenzprodukt zu Sierra Forest – der Bargamo-Nachfolger – erscheint voraussichtlich mit 192 Zen-5c-Kernen, beherrscht im Gegensatz zum Intel-Modell aber Simultaneous Multithreading (SMT). Damit kann er 384 Threads gleichzeitig abarbeiten.

"YuuKi_AnS" gilt bei Gerüchten über Server-CPUs als zuverlässig: Er zeigte schon wiederholt vorab Vorserienprozessoren und passende Mainboards – so auch bei den Xeon 6 – und lag in der Vergangenheit mit den genannten Spezifikationen richtig, etwa bei der vierten Xeon-Generation Sapphire Rapids.

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