Britische Regierung verbietet Geräte mit schwachen Passwörtern

Unternehmen sind gesetzlich verpflichtet, ihre Geräte vor Cyberkriminellen zu schützen. Smartphones mit unsicheren Passwörtern müssen künftig gemeldet werden.

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Ein Hologramm-Bildschirm über einer Tastatur, der Benutzername, Passwort und Sicherheitsschloss anzeigt

(Bild: Song_about_summer/Shutterstock.com)

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Von Smartphones über Fernseher bis hin zu intelligenten Türklingeln – technische Geräte mit schwachen Passwörtern werden in Großbritannien verboten. Ein neues Gesetz, das am heutigen Montag in Kraft tritt, schreibt vor, dass alle intelligenten Geräte bestimmte Sicherheitsstandards erfüllen müssen, sodass besonders schwache Passwörter wie "123456789.", "hallo." oder "password" der Vergangenheit angehören sollen.

Konkret sind Hersteller von internetfähigen Geräten nun gesetzlich verpflichtet, ihre Nutzer aufzufordern, simple und weitverbreitete Passwörter zu ändern. Damit die Geräte künftig besser vor dem Zugriff von Cyberkriminellen geschützt sind und Fehler und Probleme gemeldet werden können, müssen die Hersteller Kontaktdaten veröffentlichen und ihre Zeitpläne für Sicherheitsupdates transparent machen.

Wie das britische Ministerium für Wissenschaft, Innovation und Technologie (Department for Science, Innovation and Technology) mitteilte, treten die Gesetze im Rahmen des Produktsicherheits- und Telekommunikationsinfrastrukturgesetzes (PSTI) bereits am Montag in Kraft. Von den neuen Maßnahmen erhofft sich die britische Regierung besseren Schutz vor Cyberattacken und eine erhöhte Widerstandsfähigkeit des Vereinigten Königreichs gegen Cyberkriminalität. Andererseits soll das Vertrauen der Verbraucherinnen und Verbraucher in die Nutzung von smarten Produkten steigen.

Der britische Minister für Wissenschaft und Technologie, Jonathan Berry, teilte dazu mit: "Ab heute können sich die Verbraucher darauf verlassen, dass ihre intelligenten Geräte vor Cyber-Kriminellen geschützt sind, denn wir führen die weltweit ersten Gesetze ein, die dafür sorgen, dass ihre Privatsphäre, ihre Daten und ihre Finanzen sicher sind. Wir setzen uns dafür ein, Großbritannien zum sichersten Ort der Welt zu machen, an dem man online sein kann".

Neben der britischen Regierung äußerte sich auch die Verbraucherschutzorganisation Which?, die sich maßgeblich für die neuen Maßnahmen eingesetzt hatte, positiv über das Gesetz. Rocio Concha, Direktorin für Politik und Interessenvertretung bei "Which?", erklärte: "Das OPSS [Office for Product Safety and Standards] muss der Industrie klare Leitlinien an die Hand geben und darauf vorbereitet sein, strenge Durchsetzungsmaßnahmen gegen Hersteller zu ergreifen, wenn diese das Gesetz missachten. Wir erwarten aber auch, dass die Hersteller von intelligenten Geräten vom ersten Tag an das Richtige für ihre Kunden tun und sicherstellen, dass die Käufer leicht Informationen darüber finden können, wie lange ihre Geräte unterstützt werden."

(vat)